Mónica Francés, Foto: Andrea Edel. The Urban Notebook, Heidelberg, 2018
Sag es
Ich warte seit Jahren darauf, es jemanden
sagen, klar und deutlich aussprechen zu hören.
All das Leben, das mein Leben ist. Sag es. Sei dem Leib,
der ich bin, wie man sagt, das Gegenstück. Die Verachtungs-
grannen sind mit ihm, dem bezeichneten Ding da in der Hocke.
Sag es. Das vom Arm seines Klöppels herrührende
Läuten der Glocken und das Schweigen der Lunge. Sag’s.
Die Bezeichnung der Blume – der Strohblume – die nicht
verblüht. Das, worauf Kinder zeigen und die anderen
herbeirufen, um es zu sagen. Wie gut, dass es heut so weit ist,
sie werden es mir jetzt sagen. Wenn du nicht auf das hörst, was
ich denke, dann sag’s. Als würdest du’s nicht wollen oder
nur so, wie man Spruchbänder liest, die Kante eines dir ab-
gewandten Rückens. Sag, dass Amnestie herrscht, erlassen
von der Regierung des Schlafs. Hush now
speechlessness
(Wird das die typische Wendung sein, die du im Kopf haben wirst?
Das hier ist von Joyce, nicht zu verwechseln mit Eliot, oder mir.
Do: mein. Re: sie. Sol: ich). Für sich. Das Wort. Die Schlampe, Wort-
ballerina. Der Leib, der du bist und ich nicht bin. Ohne viel Lärm.
Ich gehe an die Lektüre zurück. Wie gerne ich lese. So sehr.
Jeden Tag mehr, sag’s. Sag es, das was nicht da ist, ich
höre es sagen, leise und stumm, weniger dumm.
Dime Lo
He estado esperando a oírlo durante años,
a que alguien lo pronuncie, lo diga clarito.
Toda la vida, mi vida es. Dime Lo. Da la medida,
el cuerpo, lo que ellos dicen soy. El grano
de desprecio que acompaña al nombre en cuclillas.
Dime Lo. El repique de campanas que el badajo
de sus brazos toca y pulmón silencia. Dímelo.
El nombre de la flor, la siempreviva que no se
amustia. Lo que los niños señalan y llaman a
otros para decírselo. Qué bien, va a ser hoy,
van a decírmelo, ahora. Si no escuchas lo que
pienso, dímelo. Como sin queriendo o aparte,
como se lee en las pancartas, el linde la espalda
que no da de frente. Dime que lo amnistía el
gobierno del sueño. Hush now
speechlessness
(¿Será la típica frase que se lee?: eso es de Joyce,
no confundirlo con Eliot, ni con mi. Do mi. Re
ella. Sol yo). Aparte. La palabra. La puta, bailarina
palabra. El cuerpo que eres y no soy. Sin hacer ruido.
Vuelvo atrás, a leer. Cómo me gusta leer. Mucho.
Cada vez más, dímelo. Dime Lo pues ya no ahí
oigo este decir silencioso, mudo, menos tonto.
*
Der Riesentyp weiß nicht, wo er etwas lassen soll,
als würde etwas zu lassen heißen, keinen Ort zu haben.
Von jetzt an wirst du uns Niemand dienen, weil keiner
bezweifelt, dass etwas ein schwerer, zu hebender Klotz ist.
Zuweilen denkt der Riesentyp im Stillen, er verstehe, warum
er nicht spricht, sondern trällert und über den Rest schweigt.
Über so viel Kommen und Gehen von Nichts sagt dieser
Holzklotz, dass er es zu tanzen gelernt habe. Es hilft uns
nicht, es stört, dies seltsam ernste Gefühl, nichts in der Nähe
ins Gewicht fallen zu lassen, irgendwo im Nirgendwo tanzend.
El hombre grande no sabe dónde colocar nada
como si pudiera colocar nada en ningún lugar.
En adelante serás quien nos sirva porque nadie
duda que nada es un tronco pesado que cargar.
A veces el hombre grande piensa en voz baja
entiende que no habla, tararea y calla lo demás.
De tanto ir y venir con la nada el hombretronco
dice que ha aprendido a bailarla. De nada nos
sirve, si acaso molesta, extraña sensación sería
de nos dejar nada cerca, bailar ningún aquí.
Mónica Francés: DIME LO. Amargord, Madrid 2016.
Übersetzung: Geraldine Gutiérrez-Wienken & Marcus Roloff
Mónica Francés, geb. 1971 in Granada, ist Lyrikerin, Performerin und Verlegerin. Sie studierte Hispanistik. Aktuell arbeitet sie an der Herausgabe von Kompendien zur Psychoanalyse zu Freud an der Universität Granada mit. In Zusammenarbeit mit Musikern hat sie poetisch-musikalische Performances komponiert und vorgeführt, beispielsweise: Uso el dinero para hablar mit dem Musiker Jesús Hernández und der Soundtrack Vibración de Granada von José Val del Omar sowie Poetic Impromptu mit den Musikern Jesús Hernández und Heiko Plank.
2016 ist ihr Lyrikband Di me lo (Amargord, Madrid) erschienen.
👍👍
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